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Schülerin rät zum Engagement: tut was, traut euch!

Verranzte Klassenzimmer, stinkende Toiletten, ein trister Schulhof - keine Schülerin muss sich einfach so damit abfinden. Ein Eimer Farbe kann schon viel bewirken: nach einem Anstrich sehen die Wände schon viel freundlicher aus. Paula Wötzel vom Landesschülerrat Sachsen rät dazu, sich bei notwendigen größeren Investitionen zusammenzutun und beim Schulträger die Probleme zu schildern. Gemeinsam mit der Kreisschülervertretung, den Eltern und Lehrern kann man das Gespräch mit Politik und Verwaltung suchen und für sein Anliegen werben.

Von alleine passiert gar nichts. Die Schülervertreterin ruft auf zum Engagement:  "Die Wege klingen sehr steinig und sehr schwer. Man sollte sich dabei aber immer bewusst sein, dass man, wenn man sich nicht selber für etwas einsetzt, sich auch nie etwas verbessern wird. Es ist also besser sich zu trauen etwas zu verändern, also traut euch!"

 

Marode Gebäude, verschimmelte Zimmer, graue Wände, schlechtes Licht – so sieht der Alltag vieler Schüler aus. Bei den meisten Schulen handelt es sich um Gebäude, die vor langer Zeit das letzte Mal renoviert wurden und seit dem nur zwangsweise etwas an dem alten Zustand verändert wird. Jedoch ist dies kein Umfeld in dem man jeden Tag hohe Leistungen erbringen will und auch nicht kann. In tristen Räumen kann man nicht über hochmathematische Formeln grübeln oder seine künstlerische Kreativität walten lassen. Schulen im baufälligen Zustand minimieren aber nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern können auch große gesundheitlichen Schäden nach sich ziehen. Dies betrifft vor allem den Schimmelbefall, der besonders die Gesundheit von Schülerinnen und Schülern, aber auch von Lehrern angreift.

Doch was kann man als Schüler selbst gegen die bestehende Situation tun? Wie schafft man es, dass die Schule wieder ein Ort ist an dem man sich wohl fühlt und an dem man auch gern lernt?

Die Antworten auf diese Fragen sind vielfältig, denn man kann, entgegen dem weitverbreiteten Gedanken der Schüler, viel selber in die Hand nehmen.

So ist es wahrscheinlich der einfachste Schritt, das Grau aus den Schulräumen zu verbannen, indem man diesen einfach ein bisschen Farbe verleiht. Beispielsweise kann man sich als Klasse zusammentun und das eigenen Klassenzimmer streichen. Dabei ist es aber immer wichtig, dass auch die Schulleitung davon bescheid weiß, denn diese muss so eine Veränderung natürlich erst genehmigen. Manchmal sponsert auch der Schulträger oder der Förderverein der Schule die Farbe. Somit würde euch auch der finanzielle Aufwand wegfallen.

Wenn es jedoch um größere Missstände geht, müssen andere Maßnahmen ergriffen werden. In diesem Fall ist es vor allem wichtig sich mit anderen Institutionen oder Personen zusammen zu tun, damit die Situation in der Schule verbessert wird. Dabei ist es immer sehr gut, wenn die Forderung nach Verbesserung auch wirklich von den Schülerinnen und Schülern kommt.

Eine gute Anlaufstelle ist in erster Linie der Schulträger, der über Ausgaben und eben auch über Sanierungen und Erneuerungen in der Schule bestimmt. Diesen kann man als betroffenen Schüler der Schule bezüglich der Missstände aufklären und ihm deutlich machen aus welchem Grund eine Besserung dringend notwendig ist. Im besten Falle ist er von eurem Anliegen überzeugt und stellt die Mittel für die Aufhebung der Missstände bereit. Das ist jedoch nicht immer der Fall, da teilweise auch Gemeinden mit sehr geringen finanziellen Mitteln die Schulträgerschaft haben und damit große Ausgaben, die nicht dringend nötig sind, auch nicht möglich sind.

Gerade für Schüler ist es immer möglich, sich an übergeordnete Schülervertretungen zu wenden. Diese kann helfen sich mit verschiedenen Behörden auseinander zu setzen und dadurch, dass diese meist auch schon viele Kontakte zu bildungspolitischen Institutionen und Schulträgern hat, können diese da auch meist noch ein bisschen mehr bewegen. Egal ob sie Kreis-, Bezirks- oder Stadtschülervertretung heißt, hier arbeiten Schüler für Schüler. Die Gremien sind genau für solche Fragen von Schulbau und Schulsanierung zuständig und haben immer ein offenes Ohr für ihre Mitschüler.

Es gibt jedoch auch noch andere Möglichkeiten, um seine Forderung durch zu bringen. So ist es beispielsweise auch eine Möglichkeit, lokale Politiker mit ins Boot zu holen, die sich in den Stadt- und Gemeinderäten nochmal für die Bereitstellung der Mittel einsetzen.

Eine andere Möglichkeit ist, sich Sponsoren zu suchen um materielle Kosten und Dienstleistungen zu finanzieren. So kann man sich bei den ansässigen und regionalen Firmen vorstellen und die Missstände der Schule schildern. Besten falls können diese direkt bei der Verbesserung behilflich sein.

Um die Wahrscheinlichkeit zu vergrößern, dass die Forderung auch angenommen wird, ist es jedoch immer ratsam sich sich mit der Lehrerschaft der Schule, die schließlich auch tagtäglich dem Zustand der Schule ausgesetzt sind, und den Eltern der Schüler mehr zu tun. Zudem sollte man auch immer den Schülerrat mit einbeziehen. Je mehr Personen hinter der Forderung stehen, desto besser.

Die Wege klingen sehr steinig und sehr schwer. Man sollte sich dabei aber immer bewusst sein, dass man, wenn man sich nicht selber für etwas einsetzt, sich auch nie etwas verbessern wird. Es ist also besser sich zu trauen etwas zu verändern, also traut euch!

Paula Wötzel
Landesschülerrat Sachsen

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