Sie erinnern sich: In den ersten Tagen unserer Kampagne hatten die Politikerinnen und Politiker das Wort. Die Parteienvertreter konnten darstellen, wie sie das Thema Bildung im Allgemeinen und die Schulsanierung im Speziellen angehen wollen. Unter uns: das riss hier niemanden vom Hocker. Allein die FDP machte mit einem Bildungs-Soli und einem Prozentpunkt der Mehrwertsteuer Vorschläge für eine nachhaltig höhere Bildungsfinanzierung.
Heute, kurz vor den Wahlen, wird allenthalben über mögliche Koalitionen, Prognosen, glücklose Kandidaten oder Talkshow-Abgänge diskutiert. All das ist seltsam inhaltsleer. Bildung? Kommt in den Debatten kaum vor. Das Thema Schulsanierung findet zwar in den Medien statt - die Zeitungen sind voll von Geschichten über anstehende, geplante oder gerade abgeschlossene Reparaturen. Hunderte und tausende Schulen sind immer noch in einem skandalösen Zustand, auch darüber wird in Zeitungen oder Rundfunkbeiträgen berichtet. Ein Wahlkampfthema sind die maroden Schulen dennoch nicht geworden.
Benita Schauer hat sich die Wahlprogramme von CDU, CSU, SPD, Grünen; FDP und Linken angesehen. Ihr Fazit: " „Bildung darf nichts kosten, außer etwas Anstrengung“ (SPD) oder „Schulranzen verändern die Welt, nicht Aktenkoffer“ (FDP) – schön gesagt, aber offenbar nicht ernst zu nehmen."
...weiterlesen "„Mondfahrtprojekt Bildung“ – gewichtig auf dem Papier, bedeutungslos in der Debatte"